Kauffrau / Kaufmann EFZ
Einleitung
Die dreijährige Grundbildung «Kauffrau/Kaufmann EFZ» ist der meistgewählte Lehrberuf der Schweiz. Jedes Jahr starten über 13 000 Lernende ihre Ausbildung in 19 kaufmännischen Ausbildungsbranchen wie Bank, Versicherung, Bauen und Wohnen, öffentliche Verwaltung und so weiter. Kaufleute sind in allen Zweigen von Wirtschaft und Verwaltung tätig und oft auch in sozialen Berufen zu finden. Nach der Grundausbildung stehen ihnen unzählige Weiterbildungs- und Spezialisierungsmöglichkeiten offen. Dies macht die kaufmännische Ausbildung höchst attraktiv und legt den Grundstein für eine spannende und erfolgreiche berufliche Laufbahn. Das breite Spektrum der späteren beruflichen Möglichkeiten bringt es mit sich, dass sich junge Menschen mit ganz verschiedenen Anlagen und Fähigkeiten für eine kaufmännische Lehre entschliessen.
Voraussetzungen
Voraussetzungen für eine kaufmännische Lehre sind
- abgeschlossene Sekundarschule A oder Sekundarschule B (in der höchsten Anforderungsstufe)
- Lehrvertrag mit einem Lehrbetrieb
- gute Kenntnisse in Tastaturschreiben (Die Wirtschaftsschule KV Winterthur bietet deshalb Kurse im Tastaturschreiben an)
Zusätzliche Voraussetzungen für eine kaufmännische Lehre mit BM1
Für das Absolvieren der kaufmännischen Lehre mit integrierter Berufsmaturität sind sehr gute schulische Leistungen in der Sek A sowie eine bestandene Aufnahmeprüfung nötig. Weitere Informationen zur Berufsmaturität finden Sie unter Lehrbegleitende Berufsmaturität BM1.
Anforderungen an zukünftige Kaufleute
Um eine kaufmännische Lehre erfolgreich absolvieren zu können, sollten Lernende folgende Fähigkeiten mitbringen
- mündliche und schriftliche Sprachgewandtheit
- Fremdsprachenkenntnisse
- gute Auffassungsgabe
- Zuverlässigkeit
- Kontaktfreude
- Organisationsfähigkeit
- Flair für Zahlen
- Verantwortungsbewusstsein
- Freude an Computerarbeit
- Selbstständigkeit
Organisation & Ablauf
Dauer
Die Ausbildung dauert 3 Jahre und ist wie folgt aufgeteilt:
Kauffrau/Kaufmann EFZ:
- Ausbildung im Lehrbetrieb: 3 Tage pro Woche, im 3. Lehrjahr 4 Tage pro Woche
- Schulische Ausbildung: 2 Tage pro Woche, im 3. Lehrjahr 1 Tag pro Woche
- Überbetriebliche Kurse: 8 bis 16 Tage (je nach Branche)
Die Lehre Kauffrau/Kaufmann EFZ kann auch mit begleitender Berufsmaturität (BM1) absolviert werden. Weitere Informationen dazu finden Sie im Abschnitt Lehrbegleitende Berufsmaturiät BM1.
Sprachen
Die Standardsprache im Unterricht an der Berufsfachschule ist Deutsch. Zusätzlich werden einzelne Bereiche in den Handlungskompetenzen auf Englisch unterrichtet.
BYOD – bring your own device
Die Lernenden bringen ihr eigenes Notebook mit in die Schule und arbeiten damit sowohl im Schulunterricht wie auch zu Hause. Für den Erwerb, den Support und die Sicherheit des Notebooks und den sich darauf befindenden Daten sind die Lernenden selbst verantwortlich. Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Webseite IT-Anforderungen in der Grundbildung.
Handlungskompetenzbereiche
Die Ausbildung orientiert sich an den folgenden Handlungskompetenzbereichen:
- Handeln in agilen Arbeits- und Organisationsformen (HKB A)
- Interagieren in einem vernetzten Arbeitsumfeld (HKB B)
- Koordinieren von unternehmerischen Arbeitsprozessen (HKB C)
- Gestalten von Kunden- und Lieferantenbeziehungen (HKB D)
- Einsetzen von Technologien der digitalen Arbeitswelt (HKB E)
Das folgende Dokument gibt einen Überblick über die Handlungskompetenzen:
Wahlpflichtbereich Französisch
Zu Beginn der Ausbildung müssen sich angehende Kaufleute für einen der folgenden Wahlpflichtbereiche entscheiden:
- WPB A: Zweite Fremdsprache Französisch (vertiefte mündliche und schriftliche Kenntnisse, Niveau B1 gemäss GER)
Ziel dieses Wahlpflichtfachs ist das Absolvieren des externen Sprachzertifikats in Französisch, das DELF B1. Dieses WPB ist geeignet für Lernende mit guten Vorleistungen im Fach Französisch (mind. Note 4.5, Sek A). - WPB B: Die Lernenden erlangen Grundkenntnisse im Fach Französisch und arbeiten an individuellen Projektarbeiten.
mündliche Kommunikation in Französisch, Niveau B1 gemäss GER
Erwerb kultureller Kompetenzen in Französisch, Niveau A2 gemäss GER
Optionen
Im dritten Ausbildungsjahr vertiefen die angehenden Kaufleute in Absprache mit dem Lehrbetrieb einzelne Handlungskompetenzbereiche. Bereits zu Beginn des 2. Ausbildungsjahres einigen sich die Lehrvertragsparteien auf eine Option. Zur Auswahl stehen:
- Finanzen
- Kommunikation mit Anspruchsgruppen in der Landessprache
- Kommunikation mit Anspruchsgruppen in der Fremdsprache
- Technologie
Fächer / Lektionentafel
Die folgende Lektionentafel für «Kaufmann/Kauffrau EFZ» veranschaulicht die Anzahl Jahreslektionen pro Handlungskompetenzbereich während der drei Ausbildungsjahre in der Berufsfachschule (Änderungen möglich):
Fokuswochen
Während der Ausbildung Kauffrau/Kaufmann EFZ absolvieren die Lernenden sechs Fokuswochen. Dies sind schulintern entwickelte Module, in denen die Lernenden ihr Wissen in fachübergreifenden und realitätsnahen Projekten anwenden und erweitern können.
Wichtig: Während den Fokuswochen werden keine voraussehbaren Absenzen bewilligt.
- Fokuswoche: 2. Semester (KW05) – Kommunizieren im Team & Zusammenarbeit im Team
- Fokuswoche: 2. Semester (KW15/16) – Kundenbedürfnisse erfassen & Informations- und Beratungsgespräche führen
- Fokuswoche: 3. Semester (KW37/38) – Grundlagen des Projektmanagements erläutern
- Fokuswoche: 4. Semester (KW11) – Verkaufs- und Verhandlungsgespräche führen
- Fokuswoche: 4. Semester (KW20/21) – Statistiken und Daten aufbereiten und auswerten
- Fokuswoche:
Lehrbegleitende Berufsmaturität BM1
Wer sehr gute Noten aus der Sek A und eine bestandene Aufnahmeprüfung mitbringt, ist in der lehrbegleitenden Berufsmaturität (BM1) gut aufgehoben. Denn die BM1 führt zwei Ausbildungswege zusammen: die kaufmännische Lehre und die Berufsmaturität. Hier kann eine hohe Leistungsbereitschaft und Selbstständigkeit im Lernen unter Beweis gestellt werden und bereits nach drei Jahren steht mit der Berufsmaturität der Weg zu den Fachhochschulen offen.
Dauer
Die Ausbildung dauert 3 Jahre und ist wie folgt aufgeteilt:
Kauffrau/Kaufmann EFZ mit Berufsmaturität:
- Ausbildung im Lehrbetrieb: 3 Tage pro Woche
- Schulische Ausbildung: 2 Tage pro Woche
- Überbetriebliche Kurse: 8 bis 16 Tage (je nach Branche)
Lektionentafel
Die folgende Lektionentafel «Kaufmann/Kauffrau EFZ mit lehrbegleitender BM1» veranschaulicht die Anzahl Jahreslektionen pro Fach während der drei Ausbildungsjahre:
Weitere Informationen
Weitere Informationen zu den Voraussetzungen, zur Aufnahmeprüfung und zum Ablauf der Lehre Kauffrau/Kaufmann EFZ mit BM1 finden Sie unter folgenden Links:
Bilingualer Unterricht
In der Lehre Kauffrau/Kaufmann EFZ haben Lernende die Möglichkeit, die Ausbildung in einer zweisprachigen Klasse zu absolvieren. Der Unterricht erfolgt auf Deutsch und auf Englisch.
Das Angebot richtet sich an motivierte und interessierte Lernende, die gute Englischkenntnisse mitbringen, allgemein gute Schulleistungen vorweisen können und bereit sind, etwas Zusätzliches für ihre eigene Qualifikationen zu leisten. Zudem kann die bili-Klasse nur in Kombination mit dem Wahlpflichtbereich A gewählt werden.
Fremdsprachendiplome
An der WSKVW haben Lernende die Möglichkeit, in Englisch und/oder Französisch ein Diplom zu erlangen. Unter folgendem Link finden Sie weitere Informationen dazu:
Sprachaufenthalte
Kauffrau/Kaufmann EFZ
Die Lernenden haben die Möglichkeit zwischen dem zweiten und dritten Lehrjahr, freiwillig an einem oder mehreren Sprachaufenthalten auf Englisch oder Französisch teilzunehmen.
Kauffrau/Kaufmann EFZ mit BM1
Die Lernenden sind verpflichtet, zwischen dem zweiten und dritten Lehrjahr an mindestens einem Sprachaufenthalt in England oder Frankreich teilzunehmen. Wenn sie möchten, können sie auch an mehreren Sprachaufenthalten teilnehmen.
Zusatzangebote
Die WSKVW bietet ihren Lernenden zahlreiche Aktivitäten, Kurse und Beratungen an. Dazu gehören zum Beispiel:
- Freifächer wie Theater, Start Up oder Positive Psychologie
- Lernhilfe in Deutsch und Mathematik
- Vorbereitungskurse für Sprachdiplome und fürs QV
- Unterstützende (psychologische) Beratungen
Termine
Besuchstage Kaufleute, Kundendialog, BM2: 17. – 19.2.2025
Besuchstage Buchhandel: 17. – 20.2.2025
Anmeldung möglich bis 10.02.2026
Nachholtermin: 1.7.2026
Ersatztermin: 30.6.2026
DualogW-Partnerschaft
Die Mehrheit unserer Lehrbetriebe mit Lernenden Kauffrau/Kaufmann sind bereits DualogW-Partner der WSKVW. Die Lehrbetriebe leisten einen jährlichen Beitrag pro Lernende:r von CHF 700.- und unterstützen damit unseren Bildungsfonds. So können wir den Lernenden und Mitarbeitenden der Lehrbetriebe zusätzliche Leistungen ermöglichen, die vom Kanton Zürich nicht vorgesehen sind. Klicken Sie auf den Button und erfahren Sie mehr dazu:
Anmeldung zur Lehre
Wir bitten die Berufsbildner:innen ihre Lernenden über eines der folgenden Formulare an der WSKVW anzumelden:
Lernende, die sich für die Lehre mit Berufsmaturität interessieren, können sich über folgenden Link direkt für die BM-Aufnahmeprüfung registrieren:
Lehrabschluss & QV
Abschluss: Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis «Kauffrau/Kaufmann EFZ»
Sowohl für die betriebliche als auch für die schulische Grundbildung muss eine Lehrabschlussprüfung bestanden werden. Den eidgenössischen Fähigkeitsausweis erhält, wer beide Prüfungsteile unabhängig voneinander bestanden hat.
Alle Informationen zu den Abschlussprüfungen finden Sie hier:
Perspektiven
Nach dem Abschluss als Kauffrau/Kaufmann EFZ können Sie sich in folgenden Bereichen weiterbilden: Rechnungswesen und Controlling, Marketing und Kommunikation, Personal- und Unternehmensführung, Immobilienbewirtschaftung, Betriebs- und Volkswirtschaft, Informatik.
Höhere Berufsbildung
Mit dem EFZ können Kaufleute in die Höhere Berufsbildung einsteigen, welche sie auf eine anspruchsvolle Fach- oder Führungsfunktion vorbereitet. Die Höhere Berufsbildung gliedert sich in die Bereiche Eidgenössische Prüfungen und Höhere Fachschulen.
Typische Abschlüsse auf Stufe «Eidgenössische Prüfungen» sind zum Beispiel:
- Fachfrau/Fachmann Finanz- und Rechnungswesen
- Marketingfachfrau/-fachmann
- Treuhänder:in oder HR-Fachfrau/-Fachmann
Typische Abschlüsse auf Stufe «Höhere Fachschulen» sind zum Beispiel:
- Dipl. Bankwirtschafter:in HF
- Dipl. Betriebswirtschafterin:in HF
- Dipl. Rechtsfachfrau/-mann HF
Berufsmaturität nach der Lehre (BM2) und Studium
In Ergänzung zum EFZ können Kaufleute die Berufsmaturität nach der Lehre (BM2) absolvieren. Das Berufsmaturitätszeugnis ist das Eintrittsticket an eine Fachhochschule, welche ein praxisnahes und anwendungsorientiertes Studium anbietet.
Typische Fachhochschulabschlüsse sind zum Beispiel:
- Bachelor in Betriebsökonomie
- Bachelor in Business Administration
- Master in International Finance Management
- Master in Management and Law
- Master in Digital Business Administration
Eine Kombination der Berufsmaturität mit der Ergänzungsprüfung Passerelle ermöglicht Kaufleuten in der Schweiz alle Studiengänge an Universitäten und an den Eidgenössischen Technischen Hochschulen (ETH) zu absolvieren. Für einige wenige Studiengänge (z. B. Medizin) sind zusätzliche Aufnahmekriterien (Numerus Clausus) erforderlich.
Downloads
Termine
Über die Lehre
Für Berufsbildner:innen
Absenzenwesen
Interpretation Zeugnis
Fachlehrplan Sport
Kantonaler Lehrplan
Nationaler Lehrplan